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14. April 2025

Headless Commerce erklärt: Warum die Trennung von Frontend und Backend sinnvoll sein kann!

in Digital Commerce

von Daniela Köhler

Pressesprecherin

Inhaltsverzeichnis
14. April 2025

Headless Commerce erklärt: Warum die Trennung von Frontend und Backend sinnvoll sein kann!

in Digital Commerce
Speakerbild Markus Schmid von novomind
Head of Product Management novomind iSHOP

Headless Commerce ist ein Architekturansatz im E-Commerce, der das Frontend vom Backend entkoppelt. Das ermöglicht Einkaufserlebnisse ohne Einschränkungen. Wo klassische Shopsysteme an ihre Grenzen stoßen, setzt Headless an.

Was bedeutet Headless Commerce?

In einem klassischen (monolithischen) Shopsystem sind Frontend und Backend eng miteinander verbunden. Änderungen am Frontend erfordern oft Anpassungen im Backend und umgekehrt.

Ein Headless Shopsystem trennt diese beiden Schichten voneinander und kreiert eine „kopflose“ Architektur (Headless Architecture). Durch diese Headless-Architektur bleibt das Backend als zentrale Steuerung für Produktdaten, Bestellungen, Zahlungsabwicklungen und andere Funktionen bestehen, während das Frontend über APIs wie zum Beispiel REST oder GraphQL darauf zugreift.

Das bedeutet, dass verschiedene digitale Berührungspunkte – Websites, Onlineshops, Mobile-Apps, Sprachassistenten, Smart Devices, IoT-Geräte oder sogar digitale Kioske – nahtlos mit dem Backend verbunden werden können.

Was sind die Vorteile von Headless Commerce?

1. Flexibilität & Skalierbarkeit

Ein großer Vorteil von Headless Commerce ist die Flexibilität und einfache Skalierbarkeit. Entwickler können das Frontend unabhängig vom Backend gestalten, was es Unternehmen erleichtert, neue Verkaufskanäle zu integrieren oder das Design und die Benutzeroberfläche ohne technische Einschränkungen zu verändern. Dadurch bleibt das Backend stabil, während sich das Kundenerlebnis kontinuierlich optimieren lässt.

2. Bessere Performance

Ein weiterer zentraler Punkt ist die bessere Leistungsfähigkeit. Da das Frontend vom Backend getrennt ist, können Websites und Apps schneller laden, da sie speziell auf Performance optimiert werden können. Inhalte werden oft über Content Delivery Networks (CDNs) ausgeliefert, was zusätzlich die Ladezeiten verbessert und die User Experience positiv beeinflusst.

3. Omnichannel-Fähigkeit

Mit einem Headless Content Management System lassen sich Produkte und Inhalte über verschiedene Plattformen hinweg synchron verwalten, sodass Kunden ein nahtloses Einkaufserlebnis auf Websites, mobilen Apps, sozialen Netzwerken, Sprachassistenten oder sogar in physischen Stores genießen können. Das Unternehmen kann also flexibel auf neue Markttrends reagieren und die Commerce-Strategie kontinuierlich ausbauen.

4. Personalisierung & bessere UX

Darüber hinaus ermöglicht Headless Commerce individuelle Anpassungsmöglichkeiten für eine positive User Experience. Denn das Frontend kann auf unterschiedliche Zielgruppen oder Endgeräte zugeschnitten werden, sodass Kunden maßgeschneiderte Inhalte und Angebote erhalten. Da Unternehmen nicht an die standardisierten Layouts traditioneller Shopsysteme gebunden sind, haben sie mehr Kontrolle über das Design und können innovative Einkaufserlebnisse schaffen.

5. Technologie-Unabhängigkeit

Schließlich bietet Headless Commerce eine hohe Freiheit in der Wahl der Frontend-Frameworks. Unternehmen können verschiedene JavaScript-Frameworks wie Vue.js oder Angular nutzen, während das Backend auf bewährten Systemen wie ERP-, PIM- oder CRM-Lösungen läuft.

Tipp: Lies in unserem Blog noch mehr über PIM-Systeme. Erfahre, wie PIM-Systeme im E-Commerce-Alltag helfen können und wann sich ein PIM-System lohnt.

Welche Herausforderungen gibt es bei Headless Commerce?

Trotz all der Vorteile gibt es auch bei Headless Commerce einige Challenges, die man sich bewusst machen muss.

1. Höhere technische Komplexität

Im Vergleich zu traditionellen E-Commerce-Plattformen erfordert die Implementierung einer Headless-Architektur oft mehr Entwicklungsaufwand und technisches Know-how.

2. Kosten & Ressourcen

Die Entwicklung und Wartung von separaten Frontends kann teurer sein als die Nutzung eines „Out-of-the-Box“-Shopsystems. Der Nutzen von Headless muss also je nach Umfang und Bedarf abgewogen werden.

3. API-Abhängigkeit

Die gesamte Kommunikation zwischen Frontend und Backend beim Headless CMS erfolgt über APIs, was ein gut strukturiertes API-Management erfordert. Wenn die APIs nicht performant genug sind, kann das zu Verzögerungen und längeren Ladezeiten führen.

Für wen lohnt sich Headless Commerce?

  • Für Unternehmen mit komplexen Omnichannel-Strategien
  • Für Marken, die ein hohes Maß an Individualisierung und Performance benötigen
  • Für Unternehmen, die mit mehreren Frontend-Technologien experimentieren wollen
  • Für Firmen mit internationaler Ausrichtung, die verschiedene Marktplätze oder Länder ansteuern

Headless Commerce: Vom Onlineshop zu Einkaufs-Erlebniswelten

Wie unterscheiden sich Headless, Modular & Composable Commerce?

Der Begriff Headless Commerce taucht oft in Verbindung mit weiteren Konzepten wie Modular Commerce und Composable Commerce auf – und das zu Recht. Denn häufig legt die Headless-Architektur das Fundament für Composable und Modular Commerce. Doch obwohl sie eng miteinander verbunden sind, gibt es wichtige Unterschiede, die zu betonen sind.

Headless Commerce

Wie bereits erwähnt, beschreibt Headless Commerce eine Architektur, bei der das Frontend unabhängig vom Backend agiert. Diese Trennung ermöglicht dabei eine größere Flexibilität, erfordert aber auch mehr technisches Wissen. Headless bildet häufig die Basis für moderne Shopsysteme und ist ein Muss für Composable Commerce. Für modulare Shopsysteme kann Headless ein wichtiger Baustein sein, ist aber nicht zwingend erforderlich.

Modular Commerce

Modular Commerce geht über die reine Trennung von Frontend und Backend hinaus und ermöglicht es, verschiedene Commerce-Module wie Bausteine flexibel miteinander zu kombinieren. So ermöglicht Modular Commerce, einzelne Funktionen wie z.B. Warenkorb, Zahlungsabwicklung, Produktsuche etc. von verschiedenen Anbietern zu kombinieren. Durch diese Flexibilität braucht man weniger Bausteine als bei Composable und spart somit Kosten und Zeit bei der Implementierung. Eine Headless-Architektur kann dabei ein hilfreiches Modul von vielen sein – ist aber bei Modular Commerce nicht zwingend notwendig.

Composable Commerce

Die Architektur von Composable Commerce ist vollständig auf eine Microservices- und API-First-Technologie ausgerichtet. Im Gegensatz zu Modular Commerce ist Composable Commerce nochmal kleinteiliger. Jedes Systemmodul – von der Produktverwaltung bis zur Zahlungsabwicklung – kann unabhängig voneinander ausgetauscht oder aktualisiert werden und wird meist auch von unterschiedlichen Anbietern bereitgestellt. Um diese hochgradige Modularität umsetzen zu können, braucht es eine Headless-Architektur als Voraussetzung. Composable Commerce bietet die größte Flexibilität für das eigene Shopsystem, ist aber auch sehr komplex und kostspielig.

Tipp: Mehr zu diesem Thema gibt es in unserem Blogbeitrag Composable Commerce.

Fazit

Headless Commerce ist zwar nicht sehr einsteigerfreundlich und erfordert etwas Fachwissen, bietet aber im Gegenzug eine zukunftssichere Möglichkeit, E-Commerce-Lösungen an die steigenden Anforderungen der digitalen Welt anzupassen.

Alle, die einen Schritt weiter gehen wollen, sollten Modular Commerce in Erwägung ziehen. Denn ein Shopsystem mit modularem Ansatz – bei dem alles wie Bausteine zusammengesetzt werden kann – bietet eine gute Balance zwischen Flexibilität und Umsetzbarkeit.

Für Enterprises mit komplexen Anforderungen und einem hohen Digitalisierungsgrad kann Composable Commerce eine gute Wahl sein. Der Composable-Commerce-Ansatz bietet eine gute Skalierbarkeit und den größten Gestaltungsfreiraum – trotz hoher Initialkosten.

Die Wahl des richtigen Shopsystems hängt stark von der Unternehmensstruktur, den Zielen und den technischen Ressourcen ab. Wir von novomind kennen uns sehr gut mit der Headless-Architektur aus und haben mit unserem Shopsystem novomind iSHOP mehrere Headless-Commerce-Projekte umgesetzt. Eines davon ist der Fachhändler DAS FUTTERHAUS, der für seine App und den Onlineshop auf die Entkopplung von Front- und Backend setzt und damit damit für maximale Flexibilität sorgt.

Falls du also Fragen hast oder wissen möchtest, ob Headless, Modular oder Composable Commerce die richtige Lösung für dein Unternehmen ist, beraten wir dich gerne!

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