Egal, ob T-Shirt, Bohrmaschine oder Tablet – die EU-Kommission plant ab 2027 schrittweise für alle Waren, die in der EU gehandelt werden, einen Digitalen Produktpass. Während Verbraucher die Einführung entspannt abwarten können, sollten sich E-Commerce-Verantwortliche bereits jetzt darauf vorbereiten.
Digitaler Produktpass (DPP) kurz erklärt
Der Digitale Produktpass (DPP) ist nichts anderes als ein standardisierter Datensatz, der bestimmte Informationen bündelt und elektronisch über einen Datenträger zugänglich macht. Welche Materialien enthält ein Produkt? Wo kommen diese her? Wer hat das Produkt unter welchen Bedingungen produziert und transportiert? Wie lässt sich das Produkt reparieren oder entsorgen, wenn es defekt ist? Antworten auf derartige Fragen soll in Zukunft der DPP liefern. Was genau der DPP enthalten muss, steht allerdings noch nicht detailliert fest.
Die EU-Kommission will dies für unterschiedliche Produktkategorien einzeln definieren – als erstes für Batterien, gefolgt von Textilien und Elektrogeräten. So soll der sogenannte Batteriepass in der EU ab 2027 Pflicht werden. Ein Konsortium aus Forschung und Wirtschaftsverbänden entwickelt zurzeit im Auftrag der EU-Kommission entsprechende Prototypen für die einzelnen Bereiche. Die rechtliche Basis dafür schafft die im Mai 2023 verabschiedete neue Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte (Ecodesign for sustainable products Regulation, kurz: ESPR).
Digitaler Produktpass – Fakten zusammengefasst
- Der Digitale Produktpass ist ein Datensatz, der die Bestandteile, Materialien oder Informationen zur Reparierbarkeit, zu Ersatzteilen oder zur Entsorgung eines Produktes zusammenfasst.
- Der Digitale Produktpass soll die Qualität, Transparenz und Nachhaltigkeit von Produkten verbessern und die Kreislaufwirtschaft fördern.
Welche Ziele will die EU-Kommission mit dem DPP erreichen?
Genau hier kommt ein großer Vorteil des DPP zum Tragen: Denn ob Unternehmen die geltenden gesetzlichen Vorgaben einhalten, lässt sich mit einem DPP wesentlich einfacher kontrollieren als ohne. Doch nicht nur das: Durch die höhere Transparenz im gesamten Produktlebenslauf verspricht sich die EU-Kommission darüber hinaus, dass Verbraucher, Industrie und Abfallwirtschaft nachhaltiger handeln. Rohleder: „Mit dem Digitalen Produktpass stärken wir zudem die Rechte der Verbraucherinnen und Verbraucher in der gesamten EU, die umfassend über den ökologischen Fußabdruck des jeweiligen Produkts informiert werden und sich so bewusst für besonders nachhaltige Produkte entscheiden können.“
Was bedeutet der Digitale Produktpass für Onlinehändler?
Demnach werden sich auch Onlineshop-Betreiber aktiv an der Pflege der DPP beteiligen müssen. Etwa, indem sie das Verbraucherfeedback in den Datensatz einfließen lassen. Ein Aufwand, der sich manuell sicherlich nicht bewältigen lässt. Umso wichtiger ist es, dass Online-Händler ihre Produktdaten im Griff haben, damit ihnen die zusätzlichen gesetzlichen Anforderungen nicht über den Kopf wachsen. Die gute Nachricht: Wer bereits ein leistungsstarkes Werkzeug für ein ganzheitliches Product Information Management (PIM) nutzt, kann der DPP-Einführung gelassen entgegenblicken. Warum? Moderne Lösungen wie novomind iPIM sind Alleskönner, wenn es um Produktinformation geht. Sie führen Daten aus unterschiedlichen Quellen und Bereichen auf einer zentralen Plattform im Sinne einer Single Source of Truth zusammen, wo sie verwaltet, angereichert und in allen relevanten Standardformaten und -klassifikationen kanalsensitiv ausgespielt werden.